Wildblumenwiesen als Straßenbegleitgrün
Neue Untersuchungen aus Riedstadt (Deutschland) haben gezeigt, dass Blumenwiesen mit regional zertifiziertem Saatgut, als Straßenbegleitbegrünung, im Durchschnitt die Anzahl an Insekten und anderen Nützlingen um mehr als das Dreifache erhöhen. Neben dieser Er-kenntnis gab es noch weiter interessante Ergebnisse.
Zwei Jahre lang wurde die Anzahl an Insekten und anderen Wirbellosen auf Straßenbegleitflächen in Riedstadt (Deutschland) untersucht. Dabei wurden die angelegten Wildblumenwiesen mit den sonst in der Stadt häufigen, teilweise exotischen Zwergsträuchern (Coteneaster, Knallerbsenstrauch, Immergrüne Heckenkirsche, Gewöhnliche Mahonie) verglichen. Weiteres wurden die Kosten für den Erhalt der Flächen gegeneinander Aufgestellt.
Mehr Nützlinge weniger Gelsen
Erstaunlich war nicht nur, dass auf den Wildblumenwiesen die Anzahl an Insekten im Durchschnitt um das Dreifache höher war, sondern auch, dass sich die Anzahl bestimmter Insektengruppen wie Mücken (vor allem Stechmücken) mehr als halbierte. So waren im ersten Untersuchungsjahr um 60% weniger Mücken auf den Blühflächen und im zweiten Jahr war der Rückgang sogar noch höher mit über 80%.
Weniger Erhaltungskosten
Bei zweimaliger Mahd pro Jahr waren die Erhaltungskosten für die Flächen geringer als bei den Hecken. So können pro Jahr fast € 5,50/m² eingespart werden, die Umwandlungskosten haben sich nach sieben Jahren amortisiert. Bei der Mahd wurde ein Teil der Wiese (5-10%) als Insekten-Refugium stehen gelassen.
Die Ergebnisse dieser wissenschaftlichen Studie unterstreichen noch einmal die langjährige Empfehlung des Bienenzentrums, mehr öffentliche Flächen in Wildblumenwiesen umzuwandeln. Nicht nur um öffentliche Gelder verantwortungsvoll einzusetzen, sondern auch um mehr Natur in den urbanen Raum zu bringen.