Varroawarndienst – Ein nützliches Tool für die Sommerbehandlung

Der Varroawarndienst unter www.bienengesundheit.at unterstützt Imkerinnen und Imker bei der Behandlung gegen die Varroamilbe. Um die Nutzung des Varroawarndienstes zu erleichtern, stehen zwei hilfreiche Erklärvideos zur Verfügung.
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Leider kein seltenes Bild: eine an Flügeldeformationsvirus erkrankte Honigbiene, die auf dem Rücken eine Varroamilbe trägt. © LKOÖ/Köppl

Die Varroabehandlung: Eine zentrale Aufgabe für Imkerinnen und Imker

Die Behandlung gegen die Varroamilbe (Varroa constructor) stellt eine der wichtigsten Aufgaben für Imkerinnen und Imker dar, insbesondere im Sommer nach der Honigernte. Varroamilben parasitieren an Bienen sowie Bienenbrut und sind Überträger verschiedener Bienenviren. Sie können erheblichen Schaden anrichten, wenn nicht rechtzeitig und effektiv gegen die Varroamilbe gehandelt wird. Ein gezieltes Management der Varroabehandlung ist entscheidend für die Gesundheit und das Überleben der Bienenvölker, vor allem im Hinblick auf die Aufzucht der Winterbienen.
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Varroawarndienst_Jetzt Behandeln © LK Ö

Unterstützung durch den Varroawarndienst

Der Varroawarndienst ist eine wertvolle Plattform, die Imkerinnen und Imker Unterstützung bei der Bekämpfung der Varroamilbe bietet. Auf dieser Plattform werden Daten des natürlichen Varroa-Totenfalls von Bienenvölkern gesammelt und ausgewertet. Diese Daten dienen als Grundlage für fundierte Behandlungsempfehlungen und helfen Imkerinnen und Imker, den richtigen Zeitpunkt für die Behandlung zu bestimmen.
 
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Varroamilbe - Erklärvideo zur Dateneingabe © LK Ö

Für eine erfolgreiche Behandlung müssen Imkerinnen und Imker den Befallsgrad der Bienenvölker durch die Varroamilbe kennen. Nur so können sie den optimalen Zeitpunkt für die Behandlung abschätzen. Eine gängige Methode zur Befallserhebung ist das Zählen des natürlichen Milbenfalls. Diese Daten gewinnen an Wert, wenn sie gesammelt und gemeinsam analysiert werden. So können Gefährdungsgrad und Trends in den einzelnen Regionen abgelesen werden – dies ist das Ziel des Varroawarndienstes.

Erklärvideos zur Nutzung des Varroawarndienstes

Um die Nutzung des Varroawarndienstes zu erleichtern, stehen zwei hilfreiche Erklärvideos der Landwirtschaftskammer Österreich zur Verfügung: 
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Varroamilbe - Erklärvideo zur Prognose und Anmeldung © LK Ö

Nach der Behandlung: was tun?

Der natürliche Milbenabfall sollte frühestens drei Wochen nach der Hauptentmilbung kontrolliert werden. Der natürliche Totenfall pro Tag sollte bei ein bis drei Milben liegen. Wichtig ist, dass immer möglichst alle Völker eines Standes kontrolliert werden. Es gibt immer wieder einzelne Völker auf einem Bienenstand, die sich nicht ins Gesamtbild einfügen und so von der Norm abweichen. Bei unzureichender Wirkung der Varroabehandlung sollte eine weitere Sommerbehandlung angedacht werden.



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Honigbienen bei der Arbeit © Bienenzentrum OÖ

Exkurs: Sommerbiene versus Winterbiene

In einem Bienenvolk leben die Königin, Arbeiterinnen und Drohnen. Bei den Arbeiterinnen unterscheidet man zwischen Sommer- und Winterbienen. Die Hauptaufgabe der kurzlebigen Sommerbienen, von der es in einem Kalenderjahr mehrere Generationen gibt, besteht darin, das Volk wachsen zu lassen - eventuell durch Schwärmerei zu vermehren - und Nektar sowie Pollen einzutragen. Im Gegensatz dazu dient die langlebige Winterbiene dem Schutz und der Pflege der Königin und dem Volk als Wärmerin für die als Wintertraube zusammensitzenden Bienen. Es gibt nur eine Generation von ihr und eine wesentliche Rolle spielt sie im Frühjahr bei der Versorgung der Sommerbienen-Brut und der Pflege der Jungbienen.
 

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