Frühzeitige Einplanung von Biodiversitätsflächen ist die halbe Miete

Die Frühjahrsanlage bietet sich an, um die nach ÖPUL 2015 geforderten Biodiversitätsflächen am Betrieb frühzeitig zu integrieren. Auch das neue ÖPUL 2023+ legt Fokus auf Biodiversität. Rechtzeitig Informationen einholen und für den Betrieb individuelle biodiversitätsfördernde Maßnahmen planen zahlen sich aus.
Vor allem im Kreuzungsbereich kann durch die Anlage von Biodiversitätsflächen gute Sicht gewährleistet werden. © Bienenzentrum OÖ
Vor allem im Kreuzungsbereich kann durch die Anlage von Biodiversitätsflächen gute Sicht gewährleistet werden. © Bienenzentrum OÖ

DAS ist Biodiversität

Die gesamte Vielfalt des Lebens wird als Biodiversität bezeichnet. Eine vielfältige Diversität in der Fauna und Flora ist nicht nur für den Erhalt der Natur notwendig, die Biodiversität sichert das Überleben und die Entwicklung der Menschheit und ist v.a. punkto Ernährungssicherheit essenziell.

„Natur und Biodiversität funktionieren nicht vom Schreibtisch aus. Da muss man schon auch mitmachen,“ erwähnte ein Ackerbauer aus dem Hausruckviertel. Nun gilt es an der Zeit auch etwas dafür zu tun, um die Artenvielfalt zu fördern.
 

„Bienen haben Vollpension!“

Blühflächen werden auch „Bienenweiden“ genannt. Gemeint sind dabei Pflanzenbestände, die vom Frühjahr bis zum Herbst Bienen und weitere blütenbestäubende Insekten mit Pollen und Nektar versorgen. Im Optimalfall ohne Trachtlücken, d.h. dass durchgehend Nahrung zur Verfügung steht. Weiterer Nutzen von Blühflächen ist, dass Insekten Unterschlupf finden. Einerseits zur Fortpflanzung für die Ablage ihrer Brut, andererseits als Quartier übers Jahr, v.a. auch als Überwinterungsmöglichkeit. „Die Bienen haben bei mir Vollpension!“ betonte eine Bäuerin aus dem Mühlviertel, die überzeugt von den Vorteilen von Blühflächen ist.
 

Nutzen von Blühstreifen für Landwirtinnen und Landwirte

  • Gewährleistung der Verkehrssicherheit (Verhinderung von Sichtbehinderungen) z.B. im Kreuzungsbereich
  • Bewusstseinsbildung in der Bevölkerung. Die Gesellschaft sieht, dass Landwirtinnen und Landwirte auch etwas umsetzen.
  • Unterschlupfmöglichkeiten für Niederwild, Äsungsfläche und sicherer Wildwechsel
  • Schutz des Grundwassers neben Oberflächengewässer (Abstandsauflagen bei Dünger- und Pflanzenschutzmittel-Ausbringung)
  • Exponierte Feldstücke, deren Bearbeitung einen hohen Arbeitsaufwand nach sich ziehen, als Biodiversitätsfläche nutzen.
  • Ästhetische Wirkung: Nicht nur Insekten fliegen auf die blühenden Flächen, auch Menschen erfreuen sich am Anblick blühender Flächen.

Tipps und Empfehlung

Sind diverse Anlage- oder Pflegegeräte nicht vorhanden, können Gemeinschaften mit interessierten Landwirtinnen und Landwirten bzw. auch mit Vereinen (Siedlerverein) geschlossen werden. Auch der Saatguterwerb (finanzielle Unterstützung) kann in Kooperation mit Vereinen oder Gemeinden erfolgen.

Weiters sollen im Hinblick auf ÖPUL 2023+ bereits jetzt Flächen definiert werden, da bei Blühflächen im Vorjahr auf den Einsatz von Düngemitteln verzichtet werden soll. Nährstoffreiche Böden fördern Unkrautdruck.

Informationen zur Blühflächen-Anlage und –Pflege sind im Video Blühstreifen - Anlage und Pflege - YouTube enthalten.