Artenvielfalt auf unseren Wiesen erhalten

Die Erhaltung artenreicher Wiesen in der bäuerlichen Kulturlandschaft ist eine – wenn nicht die wichtigste – Herausforderung, um die heimische Artenvielfalt zu erhalten. Bei der Bewirtschaftung von Wiesen und Weiden stand seit Beginn der landwirtschaftlichen Nutzung die Wirtschaftlichkeit im Vordergrund und daran soll und wird sich auch nichts ändern. In den letzten Jahrzehnten führte der technologische Fortschritt jedoch dazu, dass die früher kaum gedüngten und höchstens ein- bis maximal dreischnittigen Wiesen intensiver genutzt werden können als je zuvor (Stichwort: Grassilage). Es ist kein Geheimnis, dass die Artenvielfalt in diesen Wiesen dementsprechend abgenommen hat. 

Zu steile oder zu nasse Flächen wurden dagegen aufgeforstet oder sind „verbracht“. Der Naturschutz versucht, die übrig gebliebenen mageren oder feuchten Wiesen und Weiden zu erhalten. Doch es gibt immer weniger Bäuerinnen und Bauern, die über die nötigen Geräte und die Zeit verfügen, diese nassen oder steilen Flächen – die zweifelsfrei ertragsärmer und mühsamer zu bewirtschaften sind, als mit dem Traktor befahrbare Flächen – zu bewirtschaften. Zunehmend erhält die Abteilung Naturschutz des Landes OÖ Hinweise und Anrufe von Menschen aus der Landwirtschaft, die mitteilen, dass sie – meist aus Alters- oder gesundheitlichen Gründen – die Bewirtschaftung ihrer artenreichen Wiesen (Mähen und Abtransportieren des Heus von der Fläche) nicht mehr weiterführen können. Leider reicht es nicht, den Aufwuchs auf solchen Flächen einfach nur zu schlägeln, denn die Mulchschicht schränkt die Artenvielfalt innerhalb kürzester Zeit ebenfalls stark ein. Es wird daher dringend nach Menschen gesucht (vor allem im Mühlviertel), die dabei unterstützen (entweder als Dienstleister oder im Rahmen von Initiativen wie dem Landschaftspflegeverein Bergwiesen in Molln oder den Bergmandln in Micheldorf), diese besonders artenreichen Reste der früheren Kulturlandschaft zu erhalten.

Wem die Erhaltung der bunten Wiesen auch ein Anliegen ist und wer sich vorstellen kann, einen Beitrag zu deren Erhalt zu leisten, dann bitte bei folgendem Kontakt melden:

Michael Strauch, Land OÖ
T: (+43) 732 77 20-11874
E: michael.strauch@ooe.gv.at