Mauerbienen züchten – Bestäubung in Obstkulturen stärken

Das kürzlich erschienene Merkblatt vom Forschungsinstitut für biologischen Landbau (FiBL) zeigt auf, wie die Gehörnte und die Rostrote Mauerbiene selbst vermehrt werden können: Leistungsfähige Bestäuber sind für die Sicherung regelmäßiger Obsterträge entscheidend. Der Rückgang der natürlichen Insektenfauna und die geringe Bestäubungs­leistung der Honigbiene bei kühler Witterung verlangen nach alternativen Helfern, wie Hummeln und solitär lebenden Wildbienen. Natürlich vorkommende Bestäuber sind in intensiv bewirtschafteten Obstanlagen in der Regel zu wenig, um die Bestäubung der Kulturen sicherzustellen. Das Freilassen von gezüchteten Mauerbienen kann als Ergänzung zur Bestäubung der Bäume beitragen.
 

Wir erkundigten uns für Euch bei unserem Fachbeiratsmitglied und Wildbienenexperten Dr. Martin Schwarz, dem die Broschüre, insbesondere der eingangs erwähnte generelle Verbesserungsbedarf des Lebensraumes für Wildbienen, sehr gut gefällt. „Ich bin kein Freund des Handelns mit Wildbienen, da dadurch auch Krankheiten verbreitet werden, weshalb mir die eigene Zucht der Mauerbienen durch Obstbauern gut gefällt. Leider basiert die Zucht in der Regel auf gekauften Bienen, da die Vermehrung der in der Umgebung bereits vorhandenen Mauerbienen aufwändiger ist und länger dauert“, hält Martin Schwarz zusammenfassend fest.
 

Um die heimischen Wildbienen zu unterstützen und zu fördern ist bei der Vermehrung auf die in der Umgebung bereits vorhandenen Wildbienen zu achten. Außerdem sind ein geeigneter Nistplatz, Nistmaterial sowie Nahrungsquellen in unmittelbarer Nähe für die Etablierung von Wildbienen förderlich.